An der
Columbia University dominieren nach wie vor propalästinensische Studenten das Bild, die Israelis empfehlen, "nach Polen" zurück zu gehen. Frauke Steffens berichtet in der
FAZ wohlwollend über die Arbeit studentischer Journalisten, die an Uni-Radios und beim
Columbia Daily Spectator durch ausgewogene Berichterstattung auffielen. Das sieht dann so aus, dass die Jungjournalisten bitten, die
Mehrheitsmeinungen an der Uni zu respektieren, etwa beim
Thema Israelboykott: "Im offiziellen Referendum am zur Universität gehörenden Columbia College etwa hätten rund
77 Prozent der Studierenden für den Rückzug der Hochschule aus israelischen Investitionen und rund 66 Prozent für ein Ende des Doppeldiploms mit der Universität Tel Aviv gestimmt."
Das
aktuelle Editorial des
Columbia Daily Spectator klingt dann auch
eher aktivistisch. In einem offenen Brief an die Uni-Präsidentin Minouche Shafik beklagen die Jungjournalisten, dass diese die
Polizei auf dem Campus zugelassen hätte und die
Meinungsfreiheit beschädige. "Wenn Sie wirklich an 'gemeinsame Werte, die uns verbinden' appellieren wollen, müssen Sie sich mit den mehr als
30.035 palästinensischen Todesopfern auseinandersetzen. Ihre Studenten 'diktieren keine Bedingungen'; sie fordern Sie und die Verwaltung auf, sich mit den sich ausbreitenden Gräueltaten auseinanderzusetzen, an denen die
Columbia mitschuldig ist."
Ebenfalls in der
FAZ berichtet Michaela Wiegel über Studenten an der Pariser Elitehochschule
Science Po, die sich ähnlich gebärden wie ihre New Yorker Kommilitonen.
Auch in
London ist einiges los. "Die Polizei ist vom antisemitischen Mob so eingeschüchtert, dass sie sogar
den Holocaust vertuscht", titelte am Wochenende die
Daily Mail. So ganz stimmte die Schlagzeile allerdings nicht, denn es war nicht die Polizei, die das Mahnmal verhüllen ließ, sondern die
Parkverwaltung der Stadt London - so der
korrigierte Bericht der
Daily Mail. "Städtische Beamte verbargen gestern Großbritanniens erstes öffentliches Mahnmal für die sechs Millionen Opfer des Nazi-Völkermords im Hyde Park
unter einer blauen Plane, was ein Holocaust-Überlebender als 'beschämend' bezeichnete. Das Mahnmal wurde anschließend von Beamten der Metropolitan Police bewacht, um zu verhindern, dass es von
pro-palästinensischen Demonstranten angegriffen wird, die bei einer weiteren Demonstration gegen den Krieg in Gaza durch London zogen."