02.03.2009. Ist es noch vor der deutschen Markteinführung des
Amazon Kindle gelungen, das von dem US-amerikanischen Online-Buchhändler entwickelte E-Book-Lesegerät zu hacken? Das könnte man bei der Lektüre einer in der
FAZ veröffentlichten
dpa-
Meldung meinen. Auf der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiierten Online-
Plattform libreka, so heißt es dort, sollen ab März 2009 100.000 Bücher zur Verfügung stehen, welche "direkt auf die gängigen E-Book-Lesegeräte 'Kindle' oder 'Reader' heruntergeladen werden können. Welcher "Reader" auch immer gemeint sein mag (der Adobe
Reader?
Sonys Reader
Digital Book, das erst im März erhältlich sein soll?) - das "Kindle" ist jedenfalls dafür bekannt, dass darauf bislang nur solche E-Books angezeigt werden können, die der Kunde
bei Amazon gekauft hat - ein Geschäftsmodell, das wegen seiner quasi-monopolistischen Struktur vielfach kritisiert worden ist (siehe
auch). Sollte es den libreka-Machern etwa gelungen sein, das Amazon-Gerät zu hacken? Das wäre erstaunlich,
setzt der Börsenverein sich sonst doch für ein "zivilisiertes Internet" ein, bekundet Sympathien für das französische Olivennes-
Modell und
verklagt gerade die
Universität Würzburg, weil diese ihren Studierenden Lehrmaterial an Leseplätzen zugänglich gemacht hat. Oder strebt man mit Amazon, immerhin einem der größten Konkurrenten des
Ist es noch vor der deutschen Markteinführung des
Amazon Kindle gelungen, das von dem US-amerikanischen Online-Buchhändler entwickelte E-Book-Lesegerät zu hacken? Das könnte man bei der Lektüre einer in der
FAZ veröffentlichten
dpa-
Meldung meinen. Auf der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiierten Online-
Plattform libreka, so heißt es dort, sollen ab März 2009 100.000 Bücher zur Verfügung stehen, welche "direkt auf die gängigen E-Book-Lesegeräte 'Kindle' oder 'Reader' heruntergeladen werden können. Welcher "Reader" auch immer gemeint sein mag (der Adobe
Reader?
Sonys Reader
Digital Book, das erst im März erhältlich sein soll?) - das "Kindle" ist jedenfalls dafür bekannt, dass darauf bislang nur solche E-Books angezeigt werden können, die der Kunde
bei Amazon gekauft hat - ein Geschäftsmodell, das wegen seiner quasi-monopolistischen Struktur vielfach kritisiert worden ist (siehe
auch). Sollte es den libreka-Machern etwa gelungen sein, das Amazon-Gerät zu hacken? Das wäre erstaunlich,
setzt der Börsenverein sich sonst doch für ein "zivilisiertes Internet" ein, bekundet Sympathien für das französische Olivennes-
Modell und
verklagt gerade die
Universität Würzburg, weil diese ihren Studierenden Lehrmaterial an Leseplätzen zugänglich gemacht hat. Oder strebt man mit Amazon, immerhin einem der größten Konkurrenten des einheimischen Buchhandels, über das Branchenportal Libreka zukünftig eine
engere Kooperation an? "Natürlich werden wir weiter neue Geschäftsmodelle anbieten",
schreibt Verleger und Libreka-Mitbegründer
Matthias Ulmer in einem Leserkommentar im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels. Ullmer schränkt jedoch ein: "Neue Geschäftsmodelle hängen uns doch schon
zum Hals raus, so viele haben wir skizziert, geprüft, gerechnet, umgesetzt und zum größten Teil wieder in die Schublade gepackt, weil es halt noch zu früh ist, weil die Nutzer noch nicht so weit sind." Möglicherweise handelt es sich bei der Meldung über die bevorstehende Marktführerschaft von Libreka im E-Book-Geschäft also auch nur um
eine Ente. Das
glaubt nicht nur mancher Blogger, sondern wohl auch mancher Vertriebsleiter (mehr
hier).
Ilja Braun lebt und arbeitet als freier Journalist in KölnSiehe zu Kindle und E-Books auch unsere neuesten
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