25.09.2003. Eine Übersicht mit allen Artikeln und Vorträgen im Perlentaucher zur Konferenz über die Zeitungskrise in Halle.
Droht die deutsche Öffentlichkeit durch die Zeitungskrise auch ihr einziges Forum der intellektuellen Auseinandersetzung zu verlieren - die Feuilletons? Auf einer von Thomas Steinfeld in Halle organisierten Konferenz trafen sich die Feuilletonchefs, -redakteure und -autoren, um die Ursachen der Krise zu diskutieren.
Der Perlentaucher hat Informationen, einige Vorträge und Diskussionsbeiträge veröffentlicht. Und ein Fazit. Hier die Übersicht:
Erste Informationen zur Veranstaltung finden Sie
hier.
- hier der Eröffnungsvortrag von
Thomas Steinfeld:
"Gibt es einen neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit?",
- ein
erster kurzer Eindruck der Perlentaucher von der Tagung findet sich
hier,
- die
Rede von Kulturstaatsministerin
Christina Weiss,
- hier die
Rede des Schriftstellers
Georg Klein: "Literatur und Feuilletonist",
- hier die
Rede von
Thierry Chervel über "Das deutsche Feuilleton aus der Perspektive des Internet",
- hier
Burkhard Müllers Vortrag über den "Verrat am Leser",
- hier der
Vortrag von
vier Studenten der TU Chemnitz - Alexander Friedrich, Jan Friedrich, Nils Kasper und Karen Werner, der für Streit sorgte,
- ein
Fazit. Von Thierry Chervel und Anja Seeliger.
Leserreaktionen: Nein, es gibt wahrlich
keinen Grund, um dieses Feuilleton zu trauern. Erbitterte
Erwägungen von
Daniele Dell'Agli Der Strukturwandel der Öffentlichkeit betrifft nicht nur die Feuilletons, sondern die Aktualitätsmedien insgesamt. Sie brauchen ein Feuilleton, das sich ihm widersetzt,
schreibt Wolfram Schütte.
Das größte Verbrechen des Feuilletons ist vielleicht, dass es dem Leser glaubhaft gemacht hat, er dürfe sich kein Urteil anmaßen,
meint Barbara Jantzen.
Zu viel Unverbindlichkeit: Was dem Feuilleton fehlt, ist Geschichte - als Abfolge und Wertung,
meint Kai Weber Carl Wilhelm Macke vergleicht das deutsche mit dem italienischen Feuilleton, das sich nicht als "Festung des Wissens" geriert.
Wolfram Schütte, ehemals Redakteur der
FR,
fordert, dass sich das Feuilleton dem Strukturwandel der Öffentlichkeit widersetzt.
Der
Perlentaucher ruft seine Leser und Leserinnen, die ja auch zu den intensivsten Lesern des Feuilletons gehören dürften, zur Stellungnahme auf: Fürchten Sie ums Feuilleton? Warum? Und was sollte es anders machen? Ernstgemeinte E-Mails an
chervel@perlentaucher.de.