Daniel Villasenor

Stilles Wasser

Roman
Cover: Stilles Wasser
Rowohlt Verlag, Reinbek 2005
ISBN 9783498070632
Gebunden, 414 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Kurt Neff. Der Philosophiestudent Zach Brannagan findet keinen Sinn mehr in der Abstraktion seiner Wissenschaft. Krank an der Seele, macht er sich auf, die Welt der Dinge und Taten kennen zu lernen (und nebenbei das Rätsel seiner Herkunft zu lösen). In Charlottesville besteigt er den Bus, doch schon in New Orleans wird ihm sein Geld gestohlen. Ziellos irrt er weiter, bis er mitten in der Wildnis Louisianas Anna Beauchamp begegnet, der selbst ernannten Hüterin elf behinderter Kinder, und Samuel, dem hellsten und schwierigsten davon. Samuel wird Zachs Lehrer. Anna und Zach verlieben sich, aber in diesem Roman, wie oft genug im Leben, ist die Liebe nicht ohne Trauer zu haben ...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2005

Zu Beginn ist es noch spannend, wenn Daniel Villasenor seinen intellektuellen Helden das Leben jenseits der Worte finden lässt, meint Thomas David. Zach ist ein ausgebrannter Akademiker, dessen Weg zu sich selbst von der Psychiatrie bis in ein Behindertenheim in den Wäldern von Lousiana führt. Mit "spröder Empfindsamkeit" beschwört Villasenor das einsame Leben weit draußen in der Natur. Doch weil der Autor seine "Sprachmacht", die sich wie ein "schwerer Nebel" auf den Rezensenten senkt, selbst in keiner Weise beschränkt, bleibt das Buch, das sich an Vorbildern wie Faulkner und Cormac McCarthy orientiert, auf halbem Wege stecken, so David. Und so erzähle "Stilles Wasser" mit vielen Worten vom falschen Leben "im Schatten der Wörter", ohne selbst je aus diesem Schatten heraustreten zu können.