Friedrich Ani

Der Narr und seine Maschine

Ein Fall für Tabor Süden
Cover: Der Narr und seine Maschine
Suhrkamp Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783518428207
Gebunden, 143 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Auftritt: Tabor Süden, der unbegreifliche Typ, der zunächst als Polizeibeamter, dann als Privatdetektiv sich zum vielerfahrenen und vielerleidenden Spezialisten für Vermissungen, vulgo: für Vermisstenfälle entwickelte. Eigentlich wollte er seine Ermittlertätigkeit nie wieder aufgreifen, nachdem beim letzten Fall ein Mitarbeiter der Detektei das Leben verloren hatte. Wie eine aus dem Leben gefallene Erscheinung taucht er dennoch plötzlich am Münchner Hauptbahnhof wieder auf - jedoch nur um aus München für immer zu verschwinden, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden. Ziel und Zukunft: Solche Begriffe liegen für Tabor Süden außerhalb seines Begriffsvermögens. Die Chefin, die meint, ihn zurückhalten zu können mit einem Auftrag der besonderen Art, weiß, dass er den Bahnhof als Startplatz ins Verschwinden nutzt, trifft ihn dort und bringt ihn dazu, sich, zum allerallerletzten Mal, auf Personensuche zu machen. Vielleicht stimmt Süden nur zu, weil ihm nach kurzer Zeit klar wird: Wenn er den Vermissten aufspürt, wird er dem eigenen Spiegelbild begegnen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 31.10.2018

Alexander Cammann ist gnädig. Wenn Friedrich Ani seinen Privatdetektiv Tabor Süden beim Aussteigeversuch auf einen anderen Aussteiger treffen bzw. diesen suchen lässt, einen Krimiautor auch noch, befürchtet der Rezensent schon Sinnfragen von jenseits der Lebensmitte. Bei Ani aber gesellen sich geschickter Schnitt und barocker Sprachexistenzialismus hinzu, bei Süden routinierte Intuition, frohlockt der Rezensent. Weniger maniriert als witzig und virtuos, so sein Urteil.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.10.2018

Einmal mehr lässt Friedrich Ani seinen altbekannten Ermittler Tabor Süden in "Der Narr und die Maschine" nach einem Vermissten fahnden, diesmal ist es ein zurückgezogener Schriftsteller, der vor seinem Verschwinden jahrelang mit seiner Mutter in einem Hotel lebte, weiß Rezensentin Sylvia Staude. Besonders gut gefällt der Rezensentin an den Süden-Krimis, dass die Gesuchten meist "mit dem Leben fremdeln" und deshalb so gut wie nie gefunden werden wollen - in ihren Augen werden Anis Krimis so auf eine bestürzende Art und Weise düster. Der neueste Fall ist ihm jedenfalls wieder glänzend gelungen, freut sich die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.2018

Eingenommen verfolgt Hannes Hintermeier, wie Friedrich Ani in "Der Narr und seine Maschine" zwei Schmerzensmänner zueinander führt. Der eigentlich schon ausgestiegene Tabor Süden muss noch einmal ran, um sich auf die Spur des verschwundenen Autors Cornelius Hallig zu setzen. Beide sind so melancholisch, dass es dem Rezensenten ganz schwarz ums Gemüt wird. Aber mehr noch als die Studie in Schwarz gefällt Hintermeier die darunter liegende Hommage an den amerikanischen Autor Cornell Woolrich, aus dessen Autobiografie "Blues of a Lifetime" Ani etliche Motive entlehnt, etwa das Leben mit der Mutter im Hotel, und natürlich auch den Titel, wie dem aufmerksamen Rezensenten nicht entgeht.
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