Hartmut Bobzin

Mohammed

Cover: Mohammed
C.H. Beck Verlag, München 2000
ISBN 9783406447440
Paperback, 129 Seiten, 7,90 EUR

Klappentext

Der Prophet Mohammed, der im 7. Jahrhundert von Mekka und Medina aus den Islam verkündete, ist eine der wirkungsmächtigsten, aber auch umstrittensten Gestalten der Weltgeschichte. Im Abendland galt er lange Zeit als falscher Prophet und Betrüger. In der arabischen Welt wird er als Verkünder des wahren Monotheismus verehrt, und sein Leben gilt als Vorbild für jeden frommen Muslim. Dieses Buch bietet einen Überblick über die sehr unterschiedlichen Auffassungen von dem arabischen Propheten. Nicht zuletzt wird die Frage gestellt, wie zuverlässig die muslimischen Quellentexte zum Leben Mohammeds eigentlich sind.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.03.2001

Zwei neue Einführungen zum Thema Islam aus demselben Verlag bespricht Ludwig Ammann.
1) Bobzin: "Mohammed"
Gesicherte biografische Erkenntnisse über Mohammed gibt es nur wenige, eine Einführung in das Leben des Propheten bewegt sich daher, so Ammann, auf dünnem Eis. Konsequent und genau richtig sei es daher, dass Bobzin sich auf die Beschreibung der Quellen konzentriert - und ihre Verlässlichkeit schon mit der Kapitelüberschrift "Historie und Legende" in Frage stellt. Das Resümee des Rezensenten ist kurz und bündig: "Eine bessere erste Einführung in das Thema gibt es nicht."
2) Halm: "Der Islam"
Heinz Halm, der nicht weniger als "Geschichte und Gegenwart" des Islam auf hundert Seiten vorstellt, kommt kaum schlechter weg. Auf engstem Raum sieht Ammann hier viel Stoff versammelt, knapp und doch in der Themenwahl vielfältig. Eines allerdings hat ihm gar nicht gefallen: Halms Tendenz zur Beschönigung der kriegerischen Seite des Islam. Dessen Expansionsbewegungen möchte der Autor offenbar nicht aus der Aufforderung des Koran zum Dschihad, dem Heiligen Krieg, begründet sehen. Richtig, so der Rezensent, ist, dass es nicht um Missionierung ging, und dass der Dschihad im Vergleich mit den Greueln des Christentums eine pazifistische Angelegenheit war. Den Aufruf des Koran zum Dschihad mit seinen beträchtlichen Auswirkungen zu verschweigen, gehe dennoch nicht an.
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